Es ist Abend. Ich schaue zum Fenster hinaus. Sterne. So viele und doch so wenig. Irgendwo unter diesen Sternehimmel sitzt jemand und denkt das gleiche. Irgendwo. Die Welt ist groß.Man wird nie alles kennen, nie alles wissen, nie alle Erfahrungen gemacht haben. Wir sind wie ein Sandkorn am Strand. Und doch findet man sich - die Freunde, die Familie, Bekannte, die große Liebe. Doch das braucht Zeit. Wie lange muss man noch warten - wie lange bis zum großen Glück ? Als ich darüber nachdachte, wünschte ich mir sehnlichtst auch so jemanden zu haben - Jemanden, der mich so aktzeptiert wie ich bin. Jemanden, dem ich alles erzählen könnte. Jemanden, dem ich blind vertrauen kann. Jemanden, der immer für mich da ist und mir zuhört. Jemand, der mich über alles liebt.
Doch bisher war alles schiefgelaufen - meine große Liebe trennte sich von mir, mit meinen Eltern gab es nur noch Stress, die Schule wurde auch immer schwerer. Doch meine Freunde waren für mich da, schließlich kam ich über ihn hinweg und alles ging bergauf. Der Streit beruhigte sich und die Noten wurden nach einigem Lernen auch besser. Also , ich war glücklich zu dem Zeitpunkt, das mir auch niemand vermiesen konnte, egal mit welchen Worten & Taten. Ich hatte erstmal genug von Jungs, klar meine Freunde blieben sie weiterhin, aber beziehungstechnisch ging ich erstmal auf Abstand.
So, wir hatten also Ferien - halbjahresferien , also nicht allzulange. Ich war mit Freunden unterwegs, wir hatten jede Menge Spaß. Als ich also am ersten Schultag wieder in die Schule ging hatte ich schlechte Laune, vom frühen Aufstehen. Ich musste mich beeilen, da ich verschlafen hatte. Also rannte ich durch die Schule, mit dem Blick auf die Uhr gerichtet. BOOM ! Ich merkte, wie ich zu Boden fiel. Mein Blick richtete sich auf und ich sah in die schönsten braunen Augen, die ich je gesehen hatte. Ich hatte das Gefühl, ich könnte bis in seine Seele hineinschauen - man verlor sich in seinen Augen. Dann hörte ich ihn sagen : ,, Entschuldigung , tut mir Leid. Gehts dir gut ? Ich hab dich nicht gesehen. Komm ich helf dir mit dem Aufstehen. " Er wartete auf eine Antwort, aber mein Kopf war leerer denn je. Ich suchte und suchte - und fand nichts. Ich schaute zu Boden, weil es mir so unangenehm war, nicht geantwortet zu haben. Mein Kopf füllte sich wieder mit Worten . ,, Ja, mir geht es gut. Ich muss jetzt zum Unterricht. T... Tut mir Leid. " Ich ging also schnell zu meinem Klassenraum, ich wartete nichtmal seine Antwort ab. Dabei dachte ich daran, wieso er mir noch nie vorher aufgefallen war - er hat die wunderschönsten braunen Augen, die ich je in meinem Leben gesehen hatte. Ich war an meinem Klassenraum angekommen & klopfte an. Ich hatte mich nur um15 Minuten verspätet. Mein Lehrer sah das nicht so locker und brummte mir nachsitzen auf am Nachmittag. YEAH ! Als ob ich nichts besseres zu tun hatte, als nachmittags in der Schule zu sein. Also setzte ich mich auf meinen Platz und dachte nach, über das was eben passiert war. Die Sehnsucht nach ihm wurde immer größer. Ich wollte in seinen Armen liegen, bei ihm sein. Ich dachte, der Unterricht ginge nie vorbei. Wiedererwartens öffnete sich aufeinmal die Tür. Ich traute meinen Augen nicht - ER war es. Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen sollte. Sollte ich mich freuen, weil ich ihn näher kennenlernen würde oder sollte ich ihn lieber vergessen ?