Ein Mädchen gegenüber von mir blickt traurig.
Dieses Mädchen hat Narben auf dem Körper, welche ein Zeichen dafür sind, dass sie gelebt hat. Aber sie hat auch Narben auf der Seele, welche ein Zeichen dafür sind, dass sie geliebt hat. Sie will nur den einen Jungen, der da ist wenn man ihn braucht, der einen liebt so wie man ist, der einen tröstend in den Arm nimmt und sagt: Du bist die einzige für mich!
Früher sah man das Glück in ihren Augen funkeln, aber heute presst sie ihre trockenen Lippen zusammen und würde am liebsten schreien. Sie denkt an ihn, obwohl sie es gar nicht will. Sie wartet auf ihn, bis er sich meldet, obwohl sie weiß, dass er es nicht macht. Sie merkt, dass es schlimm ist ihn zu lieben, dass es schlimm ist ihn zu verlieren, aber schlimmer ist es, dass er neben ihr sitzt und sie weiß, dass er NIE ein Teil ihres Lebens sein wird. Sie fängt an zu zittern, zu beben. Sie schaut mich an. Und plötzlich rollt eine Träne über ihr Gesicht. Sie findet es seltsam, wie wenig ein Mensch braucht um glücklich zu sein, aber es ist halt noch seltsamer, dass bei ihr dieses wenige fehlt. Aus Mitgefühl strecke ich meine Hand nach ihr aus, will sie trösten.. Doch das einzige was ich berühre ist der kalte Spiegel gegenüber von mir.
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